Wieder so ein Wort, das sich fachmännisch anhört und worunter sich alles Mögliche fassen lässt: Heimtextilien. Textilien fürs traute Heim also, Heimtextilien ist demzufolge das Zauberwort, wenn es um Handtücher, Bettwäsche, Teppiche oder Gardinen geht. Selbst die kleinsten Platzdeckchen gehören unter diese Kategorie. Wichtig ist nur, dass alles aus Textilien besteht. Dabei ist egal, ob Naturfaser oder synthetische Faser.
So zum Vergleich: Schreibtischunterlagen gehören nicht dazu (auch wenn sie unter Umständen eine schicke Platzdecke abgeben könnten). Es sei denn natürlich, sie wären gehäkelt, gestrickt oder genäht.
Was genau sind Heimtextilien?
Heimtextilien – oder Wohntextilien – grenzen sich von der Kleidung ab durch ihren Zweck. Sie sind schließlich für Wohnung und Möbel da und nicht (vorrangig) für den menschlichen Körper.
Ob Flur, Bad, Küche oder Schlafzimmer, Büroraum, Hotel oder Gaststätte, in allen möglichen Räumen sind sie verstreut und haben vor allem zwei Aufgaben. Sie sind dekorativ und/oder dienen der Gesundheit bzw. der Hygiene. So viele Arten von Tüchern und Decken es gibt, so unterschiedlich sind die Stoffe, aus denen sie gewoben wurden.
Heimtextilien und woraus sie gemacht sind
Ganz vorn dabei ist die Naturfaser, die einfach nicht mehr wegzudenken ist: Baumwolle. Bade- und Handtücher, Tischdecken, Stoffservietten, oder „Tischwäsche“, wie es zum Beispiel auf heißt, bestehen zum größten Teil aus Baumwolle. Aber nicht nur, zur Veredelung werden meist noch ein paar synthetische Substanzen wie Polyester mit dazu gepackt. Das können wir ja auch an den kleinen angenähten Schildchen erkennen, die jede Textile mit sich trägt.
Ein ganz besonderer Stoff, der sich in letzter Zeit einen Namen gemacht hat, ist Vlies (Fleece). Die spezielle Art der Herstellung führt zu einem kuschelweichen Material, das auch als dünne Decke immer noch mollig wärmend sein kann. Praktisch jeder Stoff, also auch die Baumwolle, kann in Vlies verwandelt werden. Selbst Polsterstoff in den Sofas besteht aus Vlies. Übrigen, auch Kompressen, Pflaster, Atemschutzmasken oder Staubsaugenfilter können aus Vlies bestehen. Ein echter Wunderstoff also!
Doch weg von Vlies und Baumwolle, es gibt noch ein paar mehr Materialen, die sich als Wohntextilien bewährt haben. Um sich diesen widmen zu können, genügt ein Blick ans Fenster. Gardinen beispielsweise können aus allen möglichen Stoffen bestehen – je nach Geldbeutelgröße eben. Da wären Gaze, Viskose oder Seide für die durchsichtigen, feinen Gardinen oder Brokat, Taft, Samt oder Satin für die schweren Vorhänge.
Satin, der schimmernde und kühlende Stoff, eignet sich im Sommer übrigens prima als Bettwäsche. Im Winter dagegen ist dann wieder eher Vlies und vor allem die Biberbettwäsche angesagt. Eine aus diesem dichten angerauten flauschigen Stoff gemachte Bettdecke, was gibt es Besseres?
Heimtextilien sind also überall in der Wohnung zu finden und können aus allen möglichen Stoffen bestehen. Aber letztendlich ist es auch nur wieder so ein Fachbegriff, den die Textilindustrie braucht, um alles fein säuberlich getrennt in Schubladen einzuordnen und vor allem von der Bekleidung zu trennen. Wo passen in dieses System nun aber Sachen wie die Wohndecke hinein, eine Decke zum Anziehen? Ausnahmen gibt es doch immer.
Bild: Urbana